„Wir können die Motoren…“, schreit BWL-Lehrer Thomas Kögler über den Pausenhof. Das letzte Wort geht in der Lautstärke von einem halben Dutzend hochmotorisierter PS-Boliden unter, denn die Automobilauszubildenden haben auf diese Freigabe sehnlich gewartet. Für ein paar Sekunden klingt der Pausenhof am Beruflichen Schulzentrum wie eine Formel-1-Boxengasse. Dann herrscht wieder Stille. Lehrer und Schüler sind ein eingespieltes Team – der Autosalon, an dem sich diese Situation zuträgt, ist der Beweis dafür. Rund zehn Wochen haben die 22 Schülerinnen und Schüler der Klasse 2KA1 der Kaufmännischen Schule Waiblingen eigenverantwortlich dieses Projekt im Unterrichtsfach „Projektkompetenz“ erarbeitet, in vier Gruppen alles organisiert, damit nun einen Schulvormittag lang, 20 Autos, die zwischen 30.000 und 130.000 Euro kosten, vorgeführt werden können.
„Das hat Spaß gemacht, weil wir viele Freiheiten von unserem Lehrer bekommen haben“, schwärmt der 22jährige Moritz Parzer, „es ist ein tolles Gefühl zu sehen, dass wir eigenständig etwas organisieren können“. In 21 Führungen haben die Automobil-Azubis interessierten Schülerinnen und Schülern des beruflichen Schulzentrums ihre Fachkompetenz gezeigt – egal, ob es dabei um Verbrenner-Hybrid- oder Elektromotoren geht. Für Gewinnspiele wurden Werbeartikel der beteiligten Autohäuser bereitgestellt, Snacks und Getränke verkauft. „Es ist ein Zeichen von Vertrauen, Zuversicht und dass unser Einsatz honoriert wird“, ordnet Bianca Kuhn, Auszubildende beim Autohaus Burger Schloz in Waiblingen, die Bereitschaft der Ausbildungsbetriebe ein, die teuren Karossen zur Verfügung zu stellen.
Beteiligte Firmen sind außerdem Lorinser classic Waiblingen, Burger Schloz Backnang, Hahn Automobile Fellbach, Brunold Ludwigsburg, Klotz Fellbach, Äckerle Korb, Renault Service Plüderhausen, Mulfinger Backnang/Schorndorf, Auto Staiger Waiblingen und Zeisler Waiblingen.