Heute (25.04.2024) wurde an den Beruflichen Gymnasien unseres Schulzentrums das Deutsch-Abitur geschrieben. 108 der insgesamt 163 gemeldeten Abiturientinnen und Abiturienten an den Waiblinger Schulen – dem Wirtschaftsgymnasium, dem Technischen Gymnasium sowie dem Ernährungs- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasium (EG/SGGG) – hatten sich für die 315-/330-minütige Mammutprüfung von 9 bis 14:15 Uhr gemeldet.
Neu war bei dieser Abiturprüfung die Differenzierung nach grundlegendem und erhöhtem Anforderungsniveau (gAN und eAN). Das erhöhte Niveau wird fünf-, das grundlegende Niveau vierstündig in der Kursstufe unterrichtet. Entsprechend gab es auch unterschiedliche Aufgaben: Im gAN wählten die meisten Schüler (30) die Texterörterung. Hier galt es, sich auf Grundlage eines Kommentars mit der Frage auseinanderzusetzen, ob die Einführung eines sozialen Pflichtjahres sinnvoll sei. Fast genauso viele reizte der dystopische Roman „Corpus Delicti“ von Juli Zeh, aus dem es eine Textstelle zu interpretieren galt. Keiner im grundlegenden Niveau an allen drei Waiblinger beruflichen Gymnasien hatte Lust auf Georg Heyms Gedicht „Die Gefangenen“ im Kontext des Umbruchs in der Literatur um 1900.
Im erhöhten Niveau wollte sich keiner mit dem drei Seiten langen Kurzprosatext „Die Flucht“ von Rainer Maria Rilke beschäftigen. Auch das zweite Literaturangebot, eine literarische Erörterung zu Büchners „Woyzeck“, weckte wenig Interesse. Nur vier wollten den armen Soldaten im Dickicht von Determinismus und Fatalismus der sozialen Umstände verorten. Angesagt waren Meinungstexte: einmal der selbst zu verfassende Essay, der sich auf Grundlage eines Dossiers mit dem Titel „Wunderbare Welt des Wachstums?“ mit Nachhaltigkeit beschäftigen soll. Zum anderen wählten viele (16) den Kommentar „Teilzeit ist nicht gleich Aperol-Zeit“, um über den Text hinausgehend Konsequenzen zu erörtern, die sich aus der Haltung der Generation Z für die Arbeitswelt und Gesellschaft ergeben.